Ezra Reuben Dangoor war von 1923 bis 1926 Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde Bagdads und eine prägende Gestalt des irakischen Judentums. Geboren in Bagdad, studierte er bei Rabbi Abdallah Somekh und wirkte zunächst als ritueller Schächter (Schochet), Beschneider (Mohel) und Schreiber religiöser Dokumente.

1894 übernahm er das Amt des Rabbiners der jüdischen Gemeinde im birmanischen Rangoon (heute Myanmar), kehrte jedoch bald nach nach Bagdad zurück. 1904 gründete er dort die erste hebräische Druckerei der Stadt, in der über 140 Werke erschienen, darunter Gebetbücher und religiöse Schriften. 1924 bekannte er sich öffentlich zum Zionismus; als König Faisal I. ihn fragte, ob die irakischen Juden und Jüdinnen Zionisten seien, antwortete er: „Wir alle sind Zionisten, denn wir beten dreimal täglich für die Rückkehr nach Zion.“

Dangoor starb 1930 in Bagdad. Auch eine Familie spielte eine zentrale Rolle außerhalb des Irak: Sein Enkel Sir Naim Dangoor (1914–2015) und sein Urenkel David Dangoor, geboren 1948, wurden als Unternehmer und Philanthropen bekannt. Im Dokumentarfilm “Remember Baghdad” (2017) von Edwin Shuker – selbst irakisch-jüdischer Abstammung – dienen die Dangoors als Beispiel für die reiche Geschichte der Gemeinde und ihr erzwungenes Exil.

Quelle: Wikimedia/Public Domain

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