
Bracha Zefira war eine wegweisende israelische Sängerin, Songwriterin, Musikwissenschaftlerin und Schauspielerin jemenitisch-jüdischer Herkunft. Ihr Vater stammte aus Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, woher er 1877 nach Jerusalem emigrierte und 1910 seine Tochter Bracha Zefira zur Welt kam. Sie besuchte die Kedma-Musikschule in Jerusalem und erhielt später ein Stipendium für das renommierte Max-Reinhardt-Seminar in Berlin.
Zefira gilt als Pionierin, die jemenitische und andere nahöstlich-jüdische Musik in das vielfältige Klangbild Palästinas einbrachte und damit entscheidend zur Entstehung eines neuen „israelischen Stils“ beitrug. Berühmt wurde ihr Auftritt mit La-Midbar Sa’enu („In die Wüste sind wir gezogen“) beim allerersten Radiobroadcast des Palestine Broadcasting Service, dem späteren „Voice of Israel“ – sie sang damit das erste hebräische Lied im Rundfunk.
Durch ihr Wirken ebnete sie auch anderen jemenitischen Künstlerinnen und Künstlern den Weg zu einer erfolgreichen Karriere in der israelischen Musikszene. Gerade Sängerinnen hatten dabei eine herausragende Rolle: Auf Zefira folgten Persönlichkeiten wie Shoshana Damari (1923–2006), die als „Königin des hebräischen Liedes“ berühmt wurde, oder Ofra Haza (1957–2000), die in den 1980er-Jahren jemenitische Traditionen mit Pop und Weltmusik verband und so internationale Erfolge feierte.
Ihr Repertoire, das sie selbst auf über 400 Lieder schätzte, umfasste Volkslieder in verschiedenen Sprachen, darunter Jemenitisch-Arabisch, Persisch, Bucharisch und Ladino.
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