Das Bild zeigt den Synagogendiener Schehata am Eingang der Ben-Ezra-Synagoge in Alt-Kairo im Jahr 1979. Seit 1949 war er dort Synagogendiener, während seine Brüder und Schwestern es vorzogen, nach Israel zu emigrieren. Am 31. August 2023 wurde die Synagoge nach einer zehnjährigen Renovierung vom ägyptischen Premierminister Mostafa Madbouly ohne die Anwesenheit der verbleibenden Jüdinnen und Juden in Kairo feierlich wiedereröffnet. Die Restaurierung führte die „Drop of Milk Association“ durch, die sich dem Erhalt des ägyptisch-jüdischen Erbes widmet. Dabei wurde die Decke verstärkt, um einen Einsturz zu verhindern, die Bibliothek umfassend restauriert sowie das Gebäude gereinigt und isoliert. Da die jüdische Gemeinschaft in Ägypten nur noch sehr klein ist, geschah die Renovierung vor allem mit Blick auf die Förderung des Tourismus.

Dieser Zustand steht im Gegensatz zur historischen Bedeutung des Ortes. Unter der Herrschaft der Fatimiden-Dynastie (969–1171) erlebte die jüdische Gemeinde in Kairo eine Phase relativer Sicherheit und kulturellen Aufschwungs. Juden spielten eine bedeutende Rolle im Handel, im fatimidischen Verwaltungsapparat und im Finanzwesen. Besonders das jüdische Viertel in Fustat (Alt-Kairo) blühte auf. Bedeutende Gelehrte wie der jüdische Philosoph und Arzt Maimonides (gest. 1204) wirkten hier in dieser Zeit.

Quelle: ©The Oster Visual Documentation Center, ANU – Museum of the Jewish People, Courtesy of Micha Bar-Am, Israel

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