
Die Operation „Auf den Flügeln der Adler“ (Knafei Nescharim) war eine von Israel zwischen Juni 1949 und September 1950 durchgeführte, großangelegte Luftbrücke. In ihrem Rahmen wurden rund 49.000 Jüdinnen und Juden aus dem Jemen und den angrenzenden Regionen nach Israel gebracht. Mit Unterstützung des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten gelangten auch 500 Juden aus Dschibuti und Eritrea sowie etwa 2.000 Juden aus Saudi-Arabien nach Israel. Britische und amerikanische Transportflugzeuge führten dafür etwa 380 Flüge von der britischen Kolonie Aden ausgehend durch.
Schon seit 1881 hatte es in mehreren Wellen eine Zuwanderung jemenitischer Juden nach Palästina gegeben. Im Jahr 1924 verbot der jemenitische König Imam Yahya offiziell die Auswanderung von Jüdinnen und Juden. Viele Familien umgingen dieses Verbot, indem sie über die britisch kontrollierte Kolonie Aden flohen. Unter schwierigen Bedingungen wurden sie dort zunächst in Sammellagern untergebracht, bevor sie in den jungen Staat Israel ausgeflogen wurden.
Für die religiös geprägten jemenitischen Juden erfüllte sich damit ein lange gehegter Traum, denn viele betrachteten die Rückkehr nach „Zion“ – ein religiöses Synonym für das Land Israel – als messianische Verheißung. Die Integration in Israel erwies sich jedoch als Herausforderung: Sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede und schwierige Lebensbedingungen führten auch zu Spannungen.
Die letzten jemenitischen Jüdinnen und Juden – etwa 20 Familien – wurden zu Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2015 nach Israel ausgeflogen.
Quelle: Wikimedia/Public Domain
